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Aus Parc-Räten werden Rampensäue

Neuer cantonaler Tagungsort


Wie schon die Alten Eidgenossen, die ihre Tagsatzungen an unterschiedlichen Orten (am liebsten in Baden) abhielten, zieht es auch den Brödlirat als Lenk- und Leitorgan des Cantons Baden bisweilen an einen neuen Tagungsort.


So wurde an der Augustsitzung des Brödlirats einstimmig beschlossen, das langjährige Zunftlokal Du Parc zu verlassen und neu im Restaurant Rampe die Amtsgeschäfte der Spanischbrödlizunft zu diskutieren.

Das Du Parc mit seinem markanten rötlichen Teint. Verschachtelt wie eine marokkanische Kasbah

Wie kam es bloss dazu? Denn mit diesem Entscheid geht eine Ära zu Ende. Seit 1980 war das damals neue Du Parc an der Römerstrasse das offizielle Zunftlokal der Spanischbrödlizunft. 44 Jahre lang wurden dort im eigenen Saal Sitzungen abgehalten, es wurde gelacht und gebechert. Der kleine Saal war jeweils pumpenvoll. Aus grossen, mit Eis gefüllten Champagnerschalen auf der langen Tafel wurde das Bier an die durstigen Räte gereicht. An den Wänden hingen die Artefakte: Eine Messingplatte mit den Namen aller Brödliräte, eine Vitrine mit allen Fasnachtsplaketten drin und Urkunden. Die Decke war an den Ecken mit dem Zunftlogo verziert.

Der Saal im Du Parc, wo der Brödlirat tagte
Logo der Zunft an der Decke
Vitrine mit Fasnachtsplaketten
Messingplakette, Urkunde

Damit nicht genug: An der Cordulafeier fand traditionell das Corduladinner im grossen Saal im Untergeschoss statt, inklusive der virtuosen asiatischen Pianistin und der legendären alljährlichen Speisekarte von Brödlirat Guy-Louis Zander. An der Badener Fasnacht traten die Schnitzelbänke jeweils mehrfach im Du Parc auf.

Bevor das neue Du Parc mit seinem zeitlosen (oder aus der Zeit gefallenen) Design öffnete, tagte der Brödlirat bereits ab und zu im ehrwürdigen alten Du Parc an der Ecke Bahnhofstrasse/Haselstrasse, das von den Eltern des verdienten Brödlirats Schampi Stilli betrieben wurde.

Kurz: Während mehrerer Jahrzehnte hat die Spanischbrödlizunft erfolgreich im Du Parc geschaltet und gewaltet. Zahllose schöne Erinnerungen entstanden so in dem Hotel. Ein anderer Ort für die Zunftsitzungen war eigentlich gar nicht denkbar.


Und dann wollte das Management des Du Parc halt plötzlich eine Saalmiete.


Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn der Durst von ca. 30 Brödliräten - und der ist beachtlich - nicht ausreicht, um genug Umsatz für einen kleinen Saal zu machen, wo diese Menge an Leuten gerade knapp Platz hat, dann darf man die Konsequenzen nicht fürchten. Noch viel weniger, wenn man bedenkt, dass etliche Räte nach der Sitzung noch die Bar im Foyer überrannten und deren Biervorräte aufkauften. Und dies nach Jahrzehnten als treue Gäste, wohlgemerkt. Man versuchte noch, das Unheil bei einer Aussprache abzuwenden. Doch vergebens: Nach erfolglosen Verhandlungen mit dem Du Parc war das Tuch definitiv zerschnitten. So packten wir unsere Orden zusammen und überlegten, wo es denn hin gehen sollte.


Es konstituierte sich im Verlauf des Jahres 2024 eine Zunftlokal-Findungs-Kommission, die sich auf die Suche nach einem Saal machte, wo man noch mit ehrlichem Biertrinken bezahlen kann, ohne dass plötzlich Nebenkosten anfallen. In kurzer Zeit wurde sie mit dem Säli in der Rampe - die befindet sich im Merkerareal gleich neben der Blitzerkreuzung - fündig.

In der Rampe wird neu über das Schicksal des Cantons Baden entschieden

Wirtin Kim hiess uns mit üppigen Fleischplatten und Qualitätsbier an einer Probesitzung vor den Sommerferien Willkommen. Lange musste der Brödlirat dann nicht mehr darüber schlafen. Die Beiz ist gemütlich, gross genug und zentral gelegen. Das heisst, falls wir mal den Biervorrat der Rampe bodigen, ist das Henry's nicht weit.


Unsere neue Gastgeberin hat sich auch bereit erklärt, das Corduladinner auszurichten und an der Fasnacht als Schnitzelbankbeiz aufs Programm zu kommen. Für die Spanischbrödlizunft ist die Rampe also definitiv ein Gewinn.


Selbstverständlich werden die edlen Zunftartefakte aus dem Saal des Du Parc geräumt und in der Rampe in einem würdigen Schrein wieder aufgebaut. So dass auch andere Rampengäste staunend die Errungenschaften der Spanischbrödlizunft bewundern können und unseren ruhmreichen Namen weit über die Stadtgrenzen hinaustragen, wenn sie wieder nach Hause gehen.


Der gesamte Brödlirat dankt der Rampe für die Gastfreundschaft und freut sich auf eine lange, produktive Zusammenarbeit und zahlreiche feuchtfröhliche Abende im neuen Zunftlokal! Prost!










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